Nur 6 Tore in der zweiten Halbzeit – ein Eckstein wurde zur Mauer im Handschuhsheimer Tor
Sieht man von den letzten 5 Minuten des Spiels einmal ab, dann könnte man als Zuschauer zum Schluss kommen: „eigentlich gut gespielt und alles richtig gemacht!“ Bis auf eine Kleinigkeit, die aber im Handball, wie in anderen großen Sportspielen auch, immens wichtig ist – das Tore erzielen!
Doch der Reihe nach: unsere Germanen waren durch die Niederlage im Hinspiel gegen die Gastgeber aus Handschuhsheim gewarnt und hatten sich im Training auch einiges einfallen lassen, um den Nachbarn an der Bergstraße in eigener Halle eines auswischen zu können. In der ersten Halbzeit schien der Plan unserer 1b auch aufzugehen. Die neu einstudierten Spielzüge liefen hervorragend und auch der Ausfall des Torgaranten Jonas Schmid fiel zu keiner Phase des Spiels ins Gewicht. Für ihn sprangen andere in die Bresche. Einmal mehr konnte Yannik Engel sein großes Potenzial abrufen und die Handschuhsheimer Abwehr mit seinen wieselflinken Körpertäuschungen zum Wanken bringen oder aber Sebastian Reinhardt schloss den „Doppel-Alex“ erfolgreich ab. Daneben war es auch immer wieder Routinier Stefan Wieder, der den Gegnern keine Chance ließ. So gingen die Germanen mit einer deutlichen, wenn auch nicht uneinholbaren, 5-Tore-Führung in die Kabine.
Was sich dann in der zweiten Halbzeit zutrug, war für keinen der Beteiligten auch lange nach dem Spiel zu erklären. „Ich wüsste aber auch nicht, was wir ändern sollten“, so Mannschaftsverantwortlicher Thorsten Schmitt am Spielfeldrand. Alle Spielzüge liefen weiterhin hervorragend, die Abwehr war beweglich und mit guten Torwartleistungen in beiden Halbzeiten war eigentlich der Grundstein für einen ungefährdeten Auswärtssieg gelegt. Aber der Grundstein hatte wohl einen porösen Eckstein, der dann auch noch zur Mauer wurde. Handschuhsheims Torwart Jens Eckstein gehört der Sieg der Handschuhsheimer nahezu alleine. Trotz bester Einwurfmöglichkeiten aus Spielzügen, gelungenen Einzelaktionen oder Tempogegenstößen, gelangen den Germanen nun keine Tore mehr. Immer wieder stand der Torwart der Gastgeber im Weg und vermauerte das heimische Tor. Bis zur Mitte der 2. Hälfte hatten die Gastgeber einen 8:1 Lauf und gingen so mit 18:16 in Führung. Kurz keimte beim Stand von 21:21 nochmals Hoffnung auf Dossenheimer Seite auf. Als dann aber gleich drei freie Torchancen hintereinander abermals am Eckstein abprallten, war irgendwie klar, dass dieses Spiel wohl gekippt war. In den letzten Spielminuten ergaben sich die 1bler ihrem Schicksal, so dass das Ergebnis sicher mit ein paar Toren zu hoch, aber nicht unverdient, mit 27:21 an die Gastgeber ging.
(Kamer 3, Reinhardt 1, Becker 1/1, Wieder 6/1, Dinter 2, Harbarth 2, Engel 3, Kaiser 3)
